Es ist zur guten Tradition geworden, zwischen den Feiertagen in Siebenlehn Schach zu spielen. Dort trifft man Spieler der Region, die man lange nicht gesehen hat, Nachwuchsspieler, die den älteren das (Schach-)Leben schwer machen wollen und einige Titelträger, die ihre Weihnachtskasse aufbessern wollen und sich der Gefahr aussetzen, gegen einen „Noname“ Federn zu lassen . Insgesamt eine gute Mischung, die ein Turnier braucht, um über die gesamte Distanz Spannung und interessante Partien zu bieten.
Ich wollte mal wieder etwas für mein Schachspiel tun, was in den letzten Monaten mächtig gelitten hat, und habe mich deshalb angemeldet. Arvid Schubert nahm als Kaderspieler auch teil, so dass zwei Annaberger starteten, was in einem Open schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Mein Trainer Stefan Ullmann hat sich viel Mühe gegeben, mich auf dieses Turnier vorzubereiten, aber die schachlichen Löcher (von Lücken kann man nicht mehr reden) waren nicht so schnell zu reparieren.
So stolperte ich in das Turnier, langweilte in der 1. Runde GM Farago, zerstörte meine Stellung im Selbstversuch gegen Michael Kötz und ließ mir von Daniel Schmidt zeigen, wie man einen Drachen tötet. Mein Trainer gab alles, mich wieder aufzubauen und mir Hinweise zur Verbesserung meines Spiels zu geben. Dafür will ich mich wirklich bedanken, denn es hat mir sehr geholfen, wenn ich ihn auch sicherlich das eine oder andere Mal enttäuscht habe. Nach den drei verlorenen Partein habe ich die nächsten drei gewonnen. In der letzten Runde traf ich auf Franko Haugk. Meine Chancen hielten sich in Grenzen und nachdem ich mir eine passive Stellung organisiert hatte, wartete ich auf seine Ideen. Und die hatte er, wenn auch mit etwas Ladehemmung und so gab ich diesen Punkt verdient nach Lengefeld.
Mein Fazit: Viel gelernt!!!
Weitere Kurznachrichten aus Siebenlehn:
- Arvid (2,5/7) erreichte mit 2,5 Punkten eigentlich ein gutes Ergebnis und beeindruckte einige alte Hasen. Ich habe aber immer wieder den Eindruck, etwas mehr Konzentration könnte nicht schaden.
- Florian Fuchs (5/7) spielte gegen zwei GM und konnte in diesen Partien aber „nur“ ein Remis erringen. Es war mehr drin und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er den ersten GM erlegt.
- Stefan Ullmann (4,5/7) gestaltete 3 Partien siegreich. Er ist auf einem guten Weg vom Remis-Spieler zum Sieg-Spieler zu werden.
- Roven Vogel (4,5/7) spielte sich als U12-Spieler in die Spitzengruppe des Turniers. Unglaublich!
- Ivan Farago gewann verdient. Er war schon mehrfach dabei und kommt wohl auch gern nach Siebenlehn.
- Dieter Vogel (3/7) hat Schach von seinem Sohn gelernt und begleitet ihn zu Turnieren. Im Vorjahr ging er noch mit 0 Punkten durchs Ziel und errang in diesem Jahr 3 Siege!